Welche Versicherung braucht man als Lehrer*in im Referendariat?
vom 19.06.2019
Diese drei Absicherungen sind Pflicht, der Rest ist fakultativ!
Um unnötige Kosten zu vermeiden, empfehlen wir Ihnen, diesen drei Absicherungen Ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken! Die anderen Versicherungen sind in der Regel „nice to have“.
1. Privathaftpflichtversicherung
Bisher waren Sie bestimmt über Ihre Familie versichert. Richtig?
Dieser Versicherungsschutz endet allerdings spätestens zum Ablauf Ihres Studiums. Nun ist es an der Zeit, sich selbst zu versichern.
Aber warum braucht man eigentlich eine Privathaftpflichtversicherung?
Prinzipiell haftet jede geschäftsfähige Person für alle Schäden, die sie einer dritten Person zufügt (§823 BGB). In so einem Fall zahlt die Privathaftpflichtversicherung dem*r Geschädigten einen Ausgleichsanspruch (Zeitwert). Folgende praktische Beispiele fallen mir spontan ein:
- Sie zerstören die Brille Ihres*r besten Freundes*in, indem Sie sich versehentlich daraufsetzen (Sachschaden).
- Sie lassen versehentlich Ihr Parfüm ins Waschbecken fallen, dabei bekommt das Waschbecken Ihres*r Vermieters*in einen Sprung (Mietsachschaden).
- Sie fahren versehentlich mit dem Fahrrad eine Person an, diese trägt eine Verletzung davon (Personenschaden).
Zusätzlich benötigen Sie eine Diensthaftpflichtversicherung. Diese Versicherung schützt Sie, falls Ihr Dienstherr Sie in Regress nehmen will. Das kann zum Beispiel passieren, wenn Sie den Schulschlüssel verlieren oder ein Polylux (oder NEU: Whiteboard) zerstören. Solch eine Haftpflichtversicherung kostet im Premium-Segment zw. 50 € und 70 € jährlich (inkl. Diensthaftpflicht)!
Bitte achten Sie auf folgende Leistungspunkte: Schlüsselverlust, Forderungsausfall, Verlust gemieteter Sachen, Gefälligkeitsschäden. Die Privathaftpflichtversicherung plus Diensthaftpflicht ist ein absolutes MUSS!!!
- Schutz vor Haftung
2. Berufsunfähigkeitsversicherung mit Dienstunfähigkeitsklausel
Was ist, wenn Ihnen plötzlich gesundheitlich etwas zustößt und Sie Ihrer beruflichen Tätigkeit für immer oder vorübergehend nicht mehr nachgehen können? Der Staat zahlt erst, wenn wir sinngemäß wirklich den Kopf unterm Arm tragen. Wir müssen dieses Risiko schon selbst absichern.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt uns eine Rente (die wir versichern), wenn wir für 6 Monate oder länger unserer letzten Tätigkeit zu mindestens 50 % nicht mehr nachgehen können. Sie ist somit unsere finanzielle Hängematte. In der Regel lohnt es sich auch, gleich eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit einer sog. Dienstunfähigkeitsklausel abzuschließen. Eine Dienstunfähigkeitsklausel wird für Sie in der Zukunft an Relevanz gewinnen, wenn Sie auf Probe und später auf Lebenszeit verbeamtet werden. Der Nutzen solch einer Klausel ist, dass die Versicherungen in der Regel eher Ihre versicherte Leistung (BU-Rente) auszahlen.
Was spricht dafür, in jungen Jahren solch eine Versicherung abzuschließen?
- Günstige Beiträge, da Sie noch jung sind. Die Prämie richtet sich nach dem Alter (je jünger, desto günstiger).
- Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Ausschlüsse. Man bekommt nur eine Berufsunfähigkeitsversicherung, wenn man gesund ist. In jungen Jahren ist man in der Regel gesünder, sodass einer normalen Annahme nichts entgegensteht.
- Bei bestehenden Krankheiten kann es zu Zuschlägen (anstatt 50 € müssen Sie z. B. 70 € zahlen – 20 € Zuschlag), Ausschlüssen (Bsp.: Ausschluss Wirbelsäule oder Allergien) oder sogar zu einer Ablehnung kommen (Sie erhalten keinen Versicherungsschutz).
Wollen Sie Ihre Versicherbarkeit prüfen? Hier gelangen Sie zur Seite „Überprüfung Gesundheitszustand„.
Viele gute Versicherungen bieten binnen 12 Monaten nach Beendigung des Studiums einen besonders günstigen Beitrag für Berufseinsteiger*innen an. Bei Interesse einfach melden Kontakt oder Termin selbst buchen.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist ein absolutes MUSS!
3. Krankenversicherung
Sie haben die Wahl, sich für eine private Krankenversicherung oder für eine freiwillige Versicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung zu entscheiden. Die freiwillige gesetzliche Krankenversicherung kostet Sie ca. 235 € mtl. Eine private Krankenversicherung beginnt bei 65 € bis ca. 170 € mtl. Der Beitrag der privaten Krankenversicherung wird nach Alter, Gesundheitszustand und dem gewünschten Leistungsniveau bestimmt.
Wünschen Sie sich mehr Informationen zu den Leistungen einer privaten Krankenversicherung, dann laden Sie sich einfach unser E-Book 8 Regeln für verbeamtete Lehrer*innen zur Auswahl ihrer Krankenversicherung herunter.
Wir empfehlen in der Regel die private Krankenversicherung!
Sondertipp: Häufig kommen Lehrer*innen in die Situation, dass sie nach Beendigung des Referendariats eine Überbrückungszeit bis zum „vollwertigen“ Job haben. Sie sollten sich deswegen eine private Krankenversicherung aussuchen, die für diese Zeit einen günstigen Überbrückungstarif anbietet. Ansonsten kostet eine private Krankenversicherung schnell mal 400–600 € mtl.
4. „Nice to have“-Versicherungen
Folgende Versicherungen sind nicht für jeden unbedingt notwendig, für den Einzeln evtl. aber schon. Zu dieser Kategorie gehören: Rechtsschutzversicherung, Hausratversicherung, Unfallversicherung, Krankentagegeldversicherung, Glasversicherung, Zahnzusatzversicherungen usw.
Fazit: Durch ein Studium wird man Experte*in in seinem*ihrem Bereich. Lassen Sie sich daher bei Ihren Finanzen und Versicherungen auch von Experten*innen beraten, um die richtigen Entscheidungen für Ihre Zukunft treffen zu können.
Wir sind auf Lehrer*innen spezialisiert und in Bezug auf diese Zielgruppe absolute Experten!
Wir freuen uns, wenn Sie Ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen und wir Sie dabei unterstützen können.
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